Smart Factory Glossar

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Wertstromdiagramm – Smart Factory Glossar

Ein Wertstromdiagramm ist ein Schaubild, das den Herstellungsprozess und Materialfluss eines Produkts sowie die zugehörigen Informationsflüsse und die Planungsabläufe des Wertschöpfungsprozesses visualisiert. Es berücksichtigt alle Prozesse von der Anlieferung des Rohmaterials bis zur Auslieferung der fertigen Waren. Das Wertstromdiagramm ist auch unter den Begriffen Werstromdesign und Wertstrommapping geläufig. Die englische Übersetzung lautet Value Stream Mapping. 

Das Wertstromdiagramm ist Teil der Wertstromanalyse, einer ganzheitlichen Methode des Lean Managements. Mithilfe der Wertstromanalyse verschaffen sich Unternehmen zunächst einen Überblick über die aktuellen Produktionsabläufe. Alle Informationen werden dann im Wertstromdiagramm abgebildet, um sie zu veranschaulichen. Die grafische Darstellung zeigt den Ist-Zustand der Produktionslandschaft und visualisiert die Abhängigkeiten zwischen den Prozessschritten, Planungsabläufen, Informationsflüssen und den eingesetzten IT-Systemen.

Ziel eines Wertstromdiagramms

Das Wertstromdiagramm gibt mit einer Art Röntgenbild die gesamte Komplexität der Fertigung wieder. Ziel ist es, Schwachstellen zu erkennen, Verschwendung in Prozessen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu bestimmen. Die strukturierte Abbildung des Wertstroms macht nicht wertschöpfende Aktivitäten wie Wartezeiten, Lagerzeiten, unnötige Bewegungen oder Überproduktion sichtbar.

In einem nächsten Schritt wird der Ist-Zustand in ein Soll-Konzept überführt. Dieses zeigt auf, wie der Wertstrom verbessert werden kann: Die Schwachstellen werden gezielt eliminiert, die künftigen Prozesse definiert und mit geeigneten Funktionalitäten eines Manufacturing Execution Systems (MES) unterstützt. Dafür wird ein MES-Lastenheft erstellt, das sich aus dem Soll-Konzept ableitet und die Anforderungen an ein MES genau aufführt.

Elemente eines Wertstromdiagramms – Beispiele

  • Lieferanten- und Kundeninformationen: Zu Beginn und Ende des Wertstromdesigns werden Lieferanten und Kunden aufgeführt.
  • Prozesse: Jeder Prozessschritt wird als Kasten dargestellt, wobei die Schritte in der Reihenfolge ihres Auftretens angeordnet sind.
  • Materialfluss: Der physische Fluss der Materialien durch den Prozess wird mit Push-Linien visualisiert. Diese gestrichelten Linien verdeutlichen, dass die hergestellten Teile oder Zwischenprodukte in den nächsten Prozessschritt gedrückt werden.
  • Informationsfluss: Der Fluss der Informationen, die für den Prozess notwendig sind, wird mit Pfeilen aufgezeigt. Eine gerade Pfeillinie veranschaulicht die manuelle Informationsweitergabe, zum Beispiel als Notiz auf Papier. Eine gezackter Informationspfeil visualisiert die elektronische Datenweitergabe. Zum Informationsfluss zählen zum Beispiel Auftragsinformationen, Produktionspläne oder Kundenanforderungen.
  • Zeitangaben: Angaben zu Durchlaufzeiten, Warte- und Liegezeiten helfen, Engpässe und Zeitverschwendung zu identifizieren. Die unterschiedlichen Zeiten werden in einer Timeline abgebildet. Diese endet mit einem Kasten, in dem jeweils die Summe der verschiedenen Zeiten ausgewiesen ist. Die eigentliche Bearbeitungszeit ist somit schnell ersichtlich.
  • Kennzahlen: Oft werden Kennzahlen wie die Taktzeit, die Schichten oder die Bestandsmenge in einer Datenbox in das Wertstromdiagramm integriert.

MPDV Gruppe unterstützt bei Wertstromdiagramm und -analyse

Sowohl für das Erstellen eines Wertstromdiagramms als auch für die vorangehende Wertstromanalyse empfiehlt es sich, Experten zurate zu ziehen. Die Perfect Production GmbH ist auf Lean Management spezialisiert und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei wird der gesamte Wertstrom 4.0, also das Zusammenspiel von Produktion, Administration und IT-Landschaft betrachtet. Die Berater können so die Komplexität der Abläufe reduzieren und den Fabrik-Alltag vereinfachen. MPDV bietet mit dem Manufacturing Execution System (MES) HYDRA X und dem Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA geeignete Software an, um die Abläufe und Informationsflüsse in der Fertigung zu digitalisieren.


Quellen

  • Kletti, Jürgen/Rieger, Jürgen: Die perfekte Produktion. Manufacturing Excellence in der Smart Factory, 3. Aufl., Berlin, Deutschland: Springer, 2022, S. 53 ff.
  • Perfect Production GmbH: Wertstrommanagement 4.0 – Ihr Einstieg in die Smart Factory [Whitepaper], Oftersheim, 2022, www.perfect-production.de/wertstromanalyse 

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