Erfahren Sie, wie Sie mit den Lösungen von MPDV
Ihre Fertigung digitalisieren!
Manufacturing Integration Platform / MIP – Smart Factory Glossar
Die Manufacturing Integration Platform, kurz MIP, ist eine offene Plattform für die Fertigung. Die Integrationsplattform wurde von MPDV im Jahr 2018 eingeführt und dient als zentrale Informations- und Datendrehscheibe in der Produktion. Die MIP bildet als semantische Plattform ein offenes Bindeglied zwischen dem Shopfloor, fertigungsnahen IT-Anwendungen und dem ERP-System. Sie berücksichtigt alle mit der Produktion verbundenen Abläufe. Alle Anwendungen kommunizieren auf Basis eines gemeinsamen Informationsmodells miteinander und sichern so eine umfassende Interoperabilität, egal wie unterschiedlich die einzelnen Anwendungen sind.
Kunden, die die Integrationsplattform MIP nutzen, können sich ein individuelles System orchestrieren, das exakt die Anforderungen in ihrer Fertigung abdeckt. Die Nutzer sind nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden: Sie können auf der MIP Manufacturing Apps (mApps) von verschiedenen Herstellern miteinander kombinieren. Der bisher übliche Vendor-Lock-in-Effekt entfällt somit.
Beispiele für MIP-Anwendungen
Da eine mApp prinzipiell alles umfassen kann, was über die angebotenen Services mit der MIP kommuniziert, sind die Anwendungen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Beispiele dafür sind:
- Eine Maschinensteuerung ruft auf SPS-Basis Daten über den aktuell an der Maschine angemeldeten Auftrag ab und zeigt die Daten auf dem eingebauten Bediendisplay an.
- Eine Planungsanwendung aus einem ERP-Paket analysiert die anstehenden Aufträge und Arbeitsgänge, bringt diese in eine optimale Reihenfolge und spielt sie anschließend mit aktualisierten Terminvorgaben an die MIP zurück.
- Eine mobile App für Smartphone oder Tablet greift auf die Daten der MIP zu, leitet daraus Kennzahlen ab und visualisiert sie in Dashboards.
MIP Marketplace und MIP Ökosystem
Der MIP Marketplace ist vergleichbar mit einem App Store, in dem der Nutzer sich die für ihn relevanten Anwendungen herunterladen kann. Hier sind nicht nur alle mApps von MPDV mit einer ausführlichen Beschreibung zu finden, sondern auch die Anwendungen fremder Anbieter. Unternehmen suchen sich die mApps, die ihren Anforderungen am besten gerecht werden. Selbst wenn die mApps der unterschiedlichen Anbieter ein ähnliches Funktionsspektrum abdecken, unterscheiden sie sich in Feinheiten.
Alle Partner, die ihre Anwendungen auf dem MIP Marketplace anbieten, gehören zum MIP Ökosystem, das stetig wächst. Derzeit zählen rund 50 Unternehmen zum MIP Ökosystem. Fertigungsunternehmen können dank des Software Development Kits (SDK) auch eigene Anwendungen entwickeln und diese im Sinne einer individuellen Standardlösung betreiben. Da die Manufacturing Integration Platform bereits die Datenstrukturen und Grundfunktionen vorhält, sparen Unternehmen dabei Zeit und Aufwand.
Plattformbasiertes MES HYDRA X und APS FEDRA
Sowohl das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA X als auch das Advanced Planning and Scheduling System (APS) FEDRA von MPDV nutzen die MIP als Basis. Dies hat den Vorteil, dass sich Unternehmen genau für die MES- und APS-Funktionen entscheiden können, die sie benötigen. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt weitere mApps relevant werden, können diese jederzeit einfach angebunden werden.
Die Manufacturing Apps von MPDV decken den gesamten Funktionsumfang von Fertigungsmanagementsystemen ab, der in VDI-Richtlinie 5600 definiert ist, und gehen sogar weit darüber hinaus. Jede Manufacturing App lässt sich gemäß dem Regelkreis "Smart Factory Elements" einem Bereich zuordnen. Darüber hinaus hat MPDV alle mApps des MES HYDRA X und des APS FEDRA thematisch zusammengefasst und in entsprechende Kategorien gegliedert.
Die Manufacturing Apps des MES HYDRA X sind diesen Kategorien zugeordnet:
Die mApps aus der Kategorie Order Management bilden die Basis für die gesamte Fertigungssteuerung. Sie erzeugen die nötige Transparenz, um in Echtzeit zu wissen, welches Produkt zu welchem Zeitpunkt an welchem Arbeitsplatz produziert wird. Darüber hinaus verdeutlichen sie, wie weit der Auftrag bereits fortgeschritten ist und ob es während des Fertigungsprozesses Unterbrechungen gab. Viele dieser Daten fallen in den Bereich der Betriebsdatenerfassung.
- Work Order Management
- Work Order Execution
- Work Order Controlling
- AI-based Setup Time Prediction
- eKanban
- Project Time Management
Die mApps aus der Kategorie Resource Management fokussieren sich auf jede Art von Ressource – von der Maschine über Werkzeuge und Prüfmittel bis hin zu jeder Form von Energie wie Strom, Gas oder Druckluft. In diesem Bereich ist auch die Maschinendatenerfassung zu finden, die in HYDRA X mit der mApp Machine Monitoring realisiert ist.
- Shop Floor Monitor
- Machine Monitoring
- Machine Status Analysis
- AI-based Capacity Utilization Analysis
- Machine Performance KPIs
- Equipment Management
- Maintenance & Service Management
- DNC & Setting Data
- Process Data Management
- Production Process Analysis
- Energy Management
Die mApps aus der Kategorie Material Management sorgen dafür, dass das richtige Material in der richtigen Menge und der richtigen Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist. Auch die lückenlose Nachverfolgung lässt sich über mApps aus diesem Bereich realisieren.
- Material & Inventory Management
- Tracking & Tracing
- Intralogistics & Packaging
Die mApps aus der Kategorie Assembly Management bilden komplexe Arbeitsabläufe innerhalb einer Fertigungslinie effizient ab. Dazu zählt auch eine Anwendung, mit der zum Beispiel eine videogestützte Werkerführung realisiert werden kann.
- Operator Guidance
- Production Process Modeling
- Assembly Control
Die mApps aus der Kategorie Quality Management decken alle Belange rund um die Produkt- und Prozessqualität ab. Sie bieten das nötige Funktionsspektrum, um eine umfassende Qualitätssicherung abzubilden.
- Inspection Planning
- In-production Inspections
- Incoming Goods Inspection
- Supplier Evaluation
- Quality Analysis & Statistics
- Complaint Management
- FMEA
Die mApps aus der Kategorie HR Management ermöglichen ein effizientes Personalmanagement – von der Zutrittskontrolle über die flexible Einplanung der Mitarbeitenden bis hin zur Gehaltsabrechnung.
- Workforce Management
- Time & Attendance
- Personnel Time Management
- Incentive & Premium Wage
- Access Control
Die mApps aus der Kategorie Information Management zielen auf eine konsequente Digitalisierung der Informationen und somit transparente und effiziente Kommunikation ab.
- Digital Production Meeting
- Digital Checklist
- Shop Floor Messaging Service
- Measure Management
- Workflow Management
FAQ: Häufige Fragen zur Manufacturing Integration Platform
Sie haben Fragen zur Integrationsplattform MIP? Wir haben die Antworten! Sollten Sie weitere Informationen benötigen, kontaktieren Sie uns!
Die Integrationsplattform MIP verfügt über eine gemeinsame, einheitliche und integrierende Informationsstruktur. Das beutet, dass alle Systeme eine einheitliche Sprache sprechen, über die Informationen zum aktuellen Zustand der Fertigung flexibel miteinander ausgetauscht werden. Jedem Wert kommt dabei eine festgeschriebene Bedeutung zu. So wissen Anwendungen und Nutzer gleichermaßen, ob es sich bei einer Information zum Beispiel um den Ausschuss, die Stillstandszeit oder eine Temperatur handelt. Die MIP stellt sicher, dass jede Anwendung auf die aktuellen Daten zugreift. Alle in der Fertigung erfassten Ist-Daten sowie die Stammdaten befinden sich im Kern der MIP, der Virtual Production Reality (ViPR).
Die beiden Videos erläutern die Grundlagen zur Integrationsplattform MIP und verdeutlichen die Funktionsweise.
Die Prozesse in der Fertigung werden immer komplexer. Deshalb fordern Unternehmen heute flexible Plattformlösungen, mit denen sie Anwendungen unterschiedlicher Anbieter kombinieren oder selbst individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Anwendungen erstellen können. Die MIP von MPDV macht genau das möglich:
- Die Plattform integriert die vielen unterschiedlichen Systeme der Fertigung. Im Zeitalter von Industrie 4.0, in dem die Anzahl der Systeme stetig wächst, ist das überlebenswichtig. Nur wenn Maschinen und Anlagen automatisch Informationen austauschen können und eine Sprache sprechen, wird die Vision von einer Smart Factory, also einer sich selbst regelnden Fabrik, Realität.
- Mit der steigenden Anzahl an Systemen steigt auch die Zahl der Schnittstellen. Die Integrationsplattform MIP ermöglicht die Integration aller Systeme, ohne unzählige Schnittstellen realisieren zu müssen. So können Systeme unterschiedlicher Hersteller miteinander interoperieren, ohne dass sie sich untereinander kennen oder einander anpassen müssen.
Mit IoT-Plattformen lassen sich große Datenmengen erfassen, speichern und auswerten. Der Unterschied zur Manufacturing Integration Platform von MPDV zeigt sich schon im Namen: Die MIP integriert die vielen Systeme der Fertigung. Und das, ohne unzählige Schnittstellen realisieren zu müssen. Anwendungen unterschiedlicher Anbieter können über das standardisierte Objektmodell der MIP Informationen miteinander teilen. In dem Modell sind Details über einzelne Objekte wie Maschine, Werkzeug oder Material hinterlegt. Alle Anwendungen der Manufacturing Integration Platform greifen darauf zu und haben damit die gleiche Datenbasis und einen einheitlichen Informationsstand.
Auch darin unterscheidet sich die MIP von einer IoT-Plattform: Üblicherweise sind IoT-Plattformen Technologieplattformen, die lediglich Daten verwaltet. Die MIP ist dahingegen eine semantische Plattform, bei der der Schwerpunkt auf den Inhalten liegt. Über die MIP lässt sich ein für alle mApps nutzbares Abbild der Realität kreieren.
Die Manufacturing Integration Platform kann auf zwei Arten betrieben werden:
Der Betrieb in der Cloud erlaubt Unternehmen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und die zahlreichen IT-Themen auf den Dienstleister der Cloud-Angebots zur verlagern. Mit den Smart Factory Cloud Services kümmert sich MPDV um den serverseitigen Betrieb der Fertigungs-IT in der Cloud. Um dieses Software as a Service (SaaS)-Angebot zu nutzen, benötigen Unternehmen weder eine eigene Infrastruktur noch MIP Know-how.
Fertigungsunternehmen können die Integrationsplattform MIP auch on-Premise betreiben, also lokal im Unternehmen vor Ort. Dabei wählen Unternehmen zwischen dem Betrieb einer oder mehrerer zentraler Instanzen für verschiedene Werke oder dem Betrieb lokaler Instanzen in den Werken. Der Betrieb als zentrale Instanz gleicht aus technischer Sicht dem Betrieb in der Cloud, wobei das Unternehmen in diesem Fall die Cloud selbst betreibt. Die gesamte Infrastruktur, die für den Betrieb der MIP nötig ist, wird dann vom Unternehmen selbst bereitgestellt und gewartet.
Vor der Auswahl des Betriebsmodells sollten Unternehmen die folgenden Faktoren beleuchten:
- Organisatorische Gegebenheiten
- Skalierbarkeit
- Verfügbarkeit
- Internetperformance
- Bewertung der Unternehmensrisiken
Quellen
- Berres, Bernd/Eckhardt, Henry/Kletti, Jürgen/Strebel, Thorsten: MIP – Manufacturing Integration Platform. Aufbruch zu neuen Horizonten in der Fertigungs-IT, Competence Partner Book Nr. 1, Köln, Deutschland: NetSkill Solutions GmbH, 2018.
- VDI-Richtlinie 5600: 2021-04 Blatt 7.
- MPDV Mikrolab GmbH: Ihr Kompass auf dem Weg zur Smart Factory [Broschüre], Mosbach: 2021.
Sie möchten weitere Informationen zu unseren Smart Factory Lösungen? Wir helfen gerne weiter.
Füllen Sie einfach das nachfolgende Formular aus oder vereinbaren Sie einen Rückruftermin mit uns. Wir kümmern uns umgehend um Ihre Anfrage zur Smart Factory.