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Wertstromdesign – Smart Factory Glossar
Wertstromdesign ist ein Konzept aus dem Lean Management, das sich mit der Neugestaltung von Prozessen innerhalb eines Unternehmens beschäftigt. Es bezieht sich auf die planerische Neugestaltung und Optimierung der Abläufe, die zur Herstellung eines Produkts oder zur Erbringung einer Dienstleistung führen. Der Fokus liegt darauf, den gesamten Produktionsprozess effizienter zu gestalten, indem Verschwendung identifiziert und eliminiert wird. Ziel ist es, den Wert für den Kunden zu maximieren. Wertstromdesign ist auch unter seinem englischen Namen Value Stream Design geläufig.
Das Wertstromdesign baut auf den Erkenntnissen der Wertstromanalyse auf. Dabei wird der gesamte Wertstrom, also alle Aktivitäten, die zur Wertschöpfung beitragen, betrachtet und analysiert. In einem Schaubild, dem Wertstromdiagramm, werden alle Material- und Informationsflüsse aufgeschlüsselt – und dann im Wertstromdesign optimiert.
Hauptziele des Wertstromdesigns
Im Sinne der Lean-Philosophie liegt das Hauptaugenmerk beim Wertstromdesign auf schlanken und effizienten Prozessen, einer kontinuierlichen Verbesserung und der Einbeziehung der Mitarbeitenden in die Verbesserungsprozesse. Diese Prinzipien zielen darauf ab, verschiedene Kernaspekte der Unternehmensleistung zu optimieren:
- Verschwendung und damit Kosten reduzieren: Unnötige Schritte und Ressourcen eliminieren, Ressourcen besser nutzen, Materialkosten einsparen.
- Prozess und damit Produktionszeiten verkürzen: Produktions- und Lieferzeiten beschleunigen, Flexibilität steigern und schnell an Marktveränderungen und Kundenbedürfnisse anpassen.
- Qualität und damit Kundenzufriedenheit verbessern: Konstant hohe Produkt- oder Dienstleistungsqualität sicherstellen und zugleich die Aktivitäten auf den größtmöglichen Kundennutzen ausrichten.
Die Ziele unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen und leiten sich von der übergeordneten Strategie ab: Stehen kürzeste Lieferzeiten im Fokus, ergeben sich daraus völlig andere Prozesse als bei einem Betrieb, der sich der Preisführerschaft verschreibt. Darüber hinaus sind Kennzahlen essenziell, anhand derer sich beurteilen lässt, ob die Ziele erreicht werden.
Wertstromdesign als Teil des Wertstrommanagements
Das Wertstrommanagement untergliedert sich in die Wertstromanalyse, das Wertstromdesing und die Wertstromplanung. Daran schließt sich ein Kontinuierlicher Verbesserungsprozess an. Erst wenn grundlegende Fragen zu Informationsflüssen, dem Planungsprozess, den eingesetzten Systemen und IT-Tools geklärt sind, wird schrittweise mit dem Wertstromdesign begonnen.
Ist-Zustand analysieren mit der Wertstromanalyse
- Detaillierte Aufnahme und Visualisierung der aktuellen Prozessabläufe.
- Identifikation von Engpässen und Verschwendungen und Verbesserungspotenzialen.
Soll-Zustand entwickeln mit dem Wertstromdesign
- Definition eines idealen, optimierten Soll-Wertstroms mit verbesserten Prozessen.
- Festlegen von Zielen und Maßnahmen zur Verbesserung.
- Definition von Pull-Prinzipien, Taktzeiten und Losgrößen.
- Anwendung von Lean-Prinzipien, z. B. One-Piece-Flow, Kanban, Supermärkte.
Maßnahmen umsetzen mit der Wertstromplanung
- Umsetzung des Soll-Zustands in konkrete Maßnahmen und Einführung der geplanten Änderungen.
- Definition von Kennzahlen zur Erfolgskontrolle (z. B. Durchlaufzeit, Bestände, Wertschöpfungsanteil).
- Schulung der Mitarbeitenden und Anpassung der Prozesse.
Kontinuierliche Verbesserung
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Wertstroms.
- Implementierung eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP).
Wertstromdesign im Detail
Der Ist-Zustand der Produktion ist dokumentiert und analysiert. Die Unternehmensstrategie ist bekannt und die Kennzahlen sind festgelegt. Erst jetzt wird der Soll-Zustand entwickelt, also der ideale Wertstrom gestaltet.
- Das Soll-Konzept ist ganzheitlich: Es umfasst Herstellungsprozess, Materialfluss, Informationsfluss, Planungsabläufe, Informationen zur Systemunterstützung.
- Das Soll-Konzept wird iterativ verfeinert: Es wird der Prozesswirkungsgrad des Wertstroms ermittelt und mit dem Ist-Zustand verglichen. So wird der Reifegrad des Soll-Konzepts bewertet und bei Bedarf weiter angepasst.
Das Soll-Konzept verfolgt wertstromrelevante Ziele: Es richtet sich zum Beispiel nach dem Kundenbedarf, optimiert den Materialfluss, senkt die Bestände und reduziert die Planungsstufen.
Methoden und Werkzeuge
Die Kenntnis und Anwendung von Lean-Methoden und -Werkzeugen ist beim Wertstromdesign der Schlüssel zum Erfolg. Sauberkeit, Ordnung und Disziplin im Sinne der 5S-Methode bilden die Basis für weitere Prozessoptimierungen. Um die wertstromrelevanten Ziele zu erreichen, kommen zum Beispiel folgende Methoden zum Einsatz:
- 5S-Methode: Arbeitsplatzorganisation zur Erhöhung der Effizienz und Sicherheit.
- SMED (Single Minute Exchange of Die): Reduktion von Rüstzeiten.
- Poka Yoke: Fehlervermeidung durch einfache Mechanismen.
- Kanban: Steuerung des Materialflusses durch visuelle Signale.
- Kaizen: Kontinuierliche, schrittweise Verbesserung durch kleine, inkrementelle Veränderungen.
Das Wertstromdesign kombiniert verschiedene Lean-Methoden, um den Material- und Informationsfluss effizienter zu gestalten und Verschwendung zu reduzieren. Das Executive Manufacturing Center (EMC) von MPDV unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktionsprozesse zu optimieren. Durch eine Kombination aus Lean-Methoden und IT-Lösungen hilft das EMC, den gesamten Produktionsprozess effizienter zu gestalten und den Kundennutzen zu maximieren. Dabei entwickelt das EMC individuelle Digitalisierungsstrategien, die auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sind.
Quellen
- Kletti, Jürgen/Rieger, Jürgen: Die perfekte Produktion. Manufacturing Excellence in der Smart Factory, 3. Aufl., Berlin, Deutschland: Springer, 2022, S. 65 ff.
- Wertstromdesign: Wikipedia, 27.09.2020 [online] https://de.wikipedia.org/wiki/Wertstromdesign (abgerufen am 07.03.2025).
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